zu den Komponisten und Stücken
YOSHINAO NAKADA (1923-2000)
Etüde
Mitte der siebziger Jahre, als Shoko Kuroe anfing Klavier zu spielen, herrschte in Japan Aufbruchstimmung. Führende japanische Komponisten waren auf der Suche nach einer eigenen Musiksprache zwischen traditioneller japanischer Musik, klassischer europäischer Musik und modernen amerikanischen Einflüssen. Sie schrieben mit Begeisterung auch Klavierliteratur für Kinder. Nakada gilt als Vorreiter dieser Bewegung.
Eine Etüde ist ein musikalisches Übungsstück oder ein virtuoses Konzertstück. Diese Etüde ist ein Vortragsstück für kleine Pianisten.
BIN KANEDA (1935-2004)
Marsch der Gänse
Mukashi-Mukashi (Es war einmal)
Seine Liebe zur Musik entdeckte Kaneda im Blasorchester seiner Schule, wo er auch seine ersten Kompositionsversuche machte. Auch als Komponist lag ihm die musikalische Grundbildung am Herzen, so dass er lebenslang Stücke für Kinder und Jugendliche schrieb.
AKIRA YUYAMA (1932- )
Tropische Fische aus „Kinderland”
Konfetti, A Hot Cake, Kaki-no-Tane, Oni-Arare, Birthday Cake, Gourmand aus dem Klavierzyklus „Okashi-no-Sekai” (Welt der Süßigkeiten)
Yuyama ist in Japan nicht nur für seine Klavierstücke, sondern auch für seine Kinderlieder bekannt. Sein Anliegen in der Kinderliteratur ist es, Kindern durch die Musik Gefühle von Hoffnung, Freude und Liebe zu vermitteln, deshalb legt er Wert darauf, dass die Werke auch für Kinder verständlich und spielbar sind.
Das Stück „Konfetti“ beschreibt japanische Zuckerkristallbonbons. Ein Hotcake ist ein dicker Pfannkuchen, Kaki-no-tane und Oni-arare sind kleines japanisches Reisgebäck, ein Birthday Cake ist eine Geburtstagstorte und ein Gourmand ist ein Schlemmer.
TERUYUKI NODA (1940- )
Flugzeug
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770-1827)
Für Elise WoO. 59
Niemand weiß genau, warum dieses berühmte Klavierstück so heißt. Beethoven soll es für Therese Malfatti geschrieben haben, in die er sich heimlich verliebt hatte. Es wird vermutet, dass der Entdecker des Stückes, der das Autograph im Nachlass von Therese fand, die handschriftliche Widmung missdeutet hat. Das Autograph ist heute verschollen.
WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791)
Rondo alla Turca aus der Sonate A-Dur KV 331
Zu Mozarts Zeit stand die orientalische Mode in Wien hoch im Kurs. Besondere Faszination löste die Musik der türkischen Militärkapellen aus, welche die Sultane gerne als Gastgeschenk zusammen mit den Botschaftsdelegationen an verschiedene europäische Höfe entsandten. Mozart integrierte „türkische“ Klänge in sein Rondo.
AUS DEM CLAVIERBÜCHLEIN DER ANNA MAGDALENA BACH 1725
Menuet G-Dur BWV Anh. 114 (Christian Petzold), Menuet g-moll BWV Anh. 115 (Christian Petzold), Marche G-Dur BWV Anh. 124 (C. P. E. Bach), Polonoise g-moll BWV Anh. 125 (C. P. E. Bach), Menuet G-Dur BWV Anh. 116 (Komponist unbekannt), Marche D-Dur BWV Anh. 122 (C. P. E. Bach), Musette D-Dur BWV Anh. 126 (Komponist unbekannt), Gavotte G-Dur BWV 816/4 (J. S. Bach), Praeludium C-Dur BWV 846/1 (J. S. Bach)
Anna Magdalena war die zweite Frau von Johann Sebastian Bach. In der Familie Bach wurde viel zu Hause musiziert. In ihrem Notenbüchlein sammelte Anna Magdalena ihre Lieblingsstücke, außerdem haben ihr Mann und einige Söhne Tänze und Suiten für sie geschrieben. Die Gavotte ist Teil der französischen Suite in G-Dur. Das Präludium ist das erste Stück aus dem ersten Band des Wohltemperierten Klaviers.
ROBERT SCHUMANN (1810-1856)
Von fremden Ländern und Menschen aus „Kinderszenen“ op. 15
Träumerei aus „Kinderszenen“ op. 15
Die „Kinderszenen“ entstanden zu einer Zeit, in der Schumann so glücklich war wie nie zuvor – er war verlobt mit der jungen Pianistin Clara Wieck, der Tochter seines Klavierlehrers. Da er sie aber nicht oft sehen durfte, drückte er seine Sehnsucht nach ihr in der Musik aus. An Clara schrieb er: »War es wie ein Nachklang von Deinen Worten einmal, wo Du mir schriebst „ich käme Dir auch manchmal wie ein Kind vor“ – kurz, es war mir ordentlich wie im Flügelkleide und hab da an die 30 kleine putzige Dinger geschrieben, von denen ich etwa zwölf ausgelesen und „Kinderszenen“ genannt habe«.
FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY (1809-1847)
Spinnerlied aus „Lieder ohne Worte“ op. 67 Nr. 4
Romantische Komponisten wie Mendelssohn schrieben gerne kurze Stücke für Instrumente, also „Lieder” ohne Text zum Singen.
CLAUDE DEBUSSY (1862-1918)
Arabesque Nr. 1
Arabesken sind rankenförmige Verzierungen und stammen aus Arabien. In der Musik ist eine Arabeske häufig ein heiteres Stück in freier Form mit reich verzierten melodischen Wendungen.
THEKLA BADARCZEWSKA (1834-1861)
Gebet einer Jungfrau
Die polnische Komponistin schrieb dieses Stück mit siebzehn Jahren. Das Stück wurde sofort ein „Hit“, nachdem es in einer französischen Musikzeitschrift veröffentlicht worden war. Heute ist allerdings darüber hinaus nur wenig über die Komponistin bekannt.
MORITZ MOSZKOWSKI (1854-1925)
Etincelles aus „Morceaux caractéristiques“ op. 36
Als reisender Klaviervirtuose im späten 19. Jahrhundert trat Moszkowski auch gerne mit eigenen Kompositionen auf. Ein Charakterstück ist meist ein kurzes Klavierstück mit poetischem Inhalt. Hier wird ein Funkenregen musikalisch dargestellt.
DMITRI KABALEWSKI (1904-1987)
Sonatine a-moll aus „Klavierstücke für Kinder” op. 27, Langsamer Walzer aus „Kleine Stücke für Klavier” op. 39, Fröhliche Reise aus „Kleine Stücke für Klavier“ op. 39, Die Clowns aus „Kleine Stücke für Klavier“ op. 39
Der russische Komponist und Pianist Kabalewski war auch ein engagierter Klavierpädagoge. Er schrieb diese Stücke für seine jungen Klavierschüler. Die Sonatine ist eine Miniaturform der Sonate.
JAROSLAV JEŽEK (1906-1942)
Bugatti-Step
Der Prager Komponist Ježek, der auch in New York lebte, schrieb sowohl avantgardistische Musik als auch Jazz und Filmmusik. Ein Bugatti ist ein französischer Luxussportwagen, der Two-step ist ein schneller nordamerikanischer Gesellschaftstanz.