Brahms schätzte die Baumgardten&Heins Instrumente für ihren tragenden Ton (Brahms übte gern in den Räumlichkeiten der Pianofortemanufaktur am Pferdmarkt - heute Gerhart-Hauptmann-Platz -, und er spielte auch die Hamburger Erstaufführung seines 1. Klavierkonzertes auf einem Konzertflügel von Baumgardten&Heins).
Dieses Tafelklavier suchte Brahms für seine Schülerfamilie Völckers aus und unterrichtete 1861/62 die kleine Minna Völckers am Instrument.
Das Tafelklavier wurde 2019 von Ulrich Weymar historisch fachgerecht restauriert.
2-chörig, englische Mechanik, 85 Tasten, 1 Pedal.
1. Johann Sebastian Bach (1685-1750): Das Wohltemperierte Klavier Band I, Fuge Cis-Dur BWV 848
Schon als 8-Jähriger lernt Brahms im Klavierunterricht das Wohltemperierte Klavier kennen.
Von Clara Schumann erhält er 1855 den ersten Band der Bach-Gesamtausgabe: »Meinem geliebten Freunde Johannes Brahms als Anfang« – so lautet die Widmung.
Am 20. März 1835 spielt Clara Schumann im Hamburger Apollo-Saal „Fuge (cis dur) von Joh. Seb. Bach.“
2. Franz Schubert (1797-1828): Impromptu Es-Dur, op. 90 Nr. 2, Allegro
Brahms bearbeitete Schuberts Ländler für zweihändig bzw. vierhändig. Als Herausgeber veröffentlichte er die 3 nachgelassenen Impromptus.
Ob die Brahms zugeschriebene „Studie für die linke Hand nach dem Schubert Impromptu op. 90 Nr. 2“ wirklich von Brahms stammt, ist allerdings fraglich.
3. Robert Schumann (1810-1856): Davidsbündlertänze op. 6 Nr. 14, zart und singend
Schumann schrieb den aus 18 Charakterstücken bestehenden Klavierzyklus in den zwei Monaten nach der Verlobung mit Clara Wieck im 1837. Im ersten Stück zitiert er als „Motto von C.W.“ ein Motiv aus ihrer Mazurka Nr. 5.
Das Stück Nr. 14 (bzw. Heft II, Nr. 5) in Es-Dur wird in der ersten Ausgabe von Eusebius unterschrieben – einem der Schumanns Pseudonyme Florestan und Eusebius im fiktiven Davidsbund.
Die erste nachgewiesene öffentliche Aufführung des kompletten Zyklus fand durch Brahms am 15. März 1869 in Budapest statt.
4. Johannes Brahms (1833-1897): Thema mit Variationen d-moll, op. 18b
Widmung – „Für Clara Schumann gesetzt: Zum 13. September 1860 als freundlichen Gruß“
2. Satz aus dem Streich-Sextett Nr. 1 op. 18 (komponiert Frühling/Sommer 1860) für den Geburtstag Claras fürs Klavier gesetzt.